Einsätze und Einsatzarchiv

Zwischenfall mit Wühlmausgift

Zwischenfall mit Wühlmausgift
Einsatznummer081-2024
EinsatzstichwortH GEFAHR 1 - Unfall mit gefährlichen Stoffen in kleineren Mengen
EinsatzmeldungH Gefahr 1
ObjektWohngebäude
MelderLeitstelle Dietzenbach
Alarmierung28.12.2023 14:02
Alarm überDigitale Meldeempfänger
Einsatzende28.12.2023 17:00
Einsatzdauer2 Stunden 58 Minuten
Bericht
Am Donnerstag (28. Dezember 2023) wurden gegen 13:40 Uhr erste Einsatzkräfte der Feuerwehr Dietzenbach in den Ortsteil Steinberg alarmiert. Dort war es in einer Garage zu einer heftigen chemischen Reaktion gekommen, nachdem der Bewohner mit einem Wühlmausgift unsachgemäß umgegangen war.
Das im Wühlmausgift enthaltene Calciumphoshid reagiert beim sachgemäßen Einsatz mit der Bodenfeuchte nur langsam und bei Kontakt mit Wasser äußerst heftig. Bei der chemischen Reaktion von Calciumphosphid mit Wasser entstehen Phosphane (u. a. Phosphorwasserstoff), welche giftig sind und sich in Verbindung mit Luftsauerstoff selbst entzünden können.
Aufgrund der Lage vor Ort und der fortschreitenden chemischen Reaktion des Wühlmausgiftes in der Garage wurden um 14:00 Uhr weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Dietzenbach, eine Messgruppe und Messleitfahrzeug der FF Hainburg, sowie mehrere Fachberater Chemie an die Einsatzstelle in den Germanenweg entsendet.
Durch Einsatzkräfte der Feuerwehr unter umluftunabhängigen Atemschutz wurden vor Ort mehrere Messungen der Luft vorgenommen. Die Anwohner der umliegenden Häuser wurden sicherheitshalber aufgefordert in ihren Häusern zu bleiben und alle
Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Nach Rücksprache mit den vor Ort anwesenden Fachberatern Chemie wurde vom Einsatzleiter der Feuerwehr dann festgelegt, die vollständige Umsetzung der chemischen Reaktion des Stoffes in der Garage abzuwarten. Dieses war die ungefährlichste Lösung für alle Beteiligten, da die Garage gut einsehbar und durchlüftet war.
Nach über zwei Stunden war die chemische Reaktion in der Garage soweit abgeklungen, dass keine Gefahr mehr bestand. Erneute Messungen durch die Feuerwehr ergaben, dass kein schädliches Gas mehr in der Luft nachweisbar war. Der Einsatz für die Feuerwehr endete gegen 16:40 Uhr. Der Bewohner, der die chemische Reaktion ausgelöst hatte, war bereits zwischenzeitlich vom Rettungsdienst vorsorglich zur Untersuchung und weiteren Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht worden. Während des Einsatzes stand ein RTW des DRK Dietzenbach in Bereitstellung und die Feuerwehr Offenthal sicherte den Grundschutz im Stadtgebiet ab.
 
Bericht von der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach, ebenso die Fotos.

Am Einsatz beteiligte Fahrzeuge

Zurück